Datengetriebene Identifikation von rentablen Regressfällen in der Unfallversicherung durch Data Science Methoden
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Gesetzliche Unfallsversicherung
Unser Kunde ist eine Berufsgenossenschaft, die als gesetzlicher Unfallversicherer jährlich eine hohe Anzahl von Arbeitnehmern nach Arbeitsunfällen rehabilitiert. Unter den gemeldeten Unfällen gibt es sogenannte Regressfälle, für welche die Berufsgenossenschaft zunächst einsteht, jedoch letztendlich eine andere Versicherung zuständig ist (wie beispielsweise die Versicherung des Unfallgegners bei einem Autounfall). Bisher wurden potenziell regressfähige Unfälle in einem manuellen Meldeverfahren zur Prüfung ausgewählt. Durch die manuelle Prüfung wurden jedoch einerseits viele nicht regressfähige Unfälle aufwändig geprüft und andererseits potenziell regressfähige Fälle nicht erkannt. Zur Verbesserung des Gesamtprozesses wurden mit Data Science Ansätzen die Wahrscheinlichkeit eines Regresses sowie die voraussichtlichen Gesamtunfallkosten prognostiziert, womit eine automatisierte Auswahl von rentablen Regressfällen ermöglicht wurde.
Manuelles Meldeverfahren führt zu hohem Aufwand bei reduzierten Regresseinnahmen
Aufgrund der hohen Anzahl der durch den Versicherungsträger bearbeiteten Unfälle ist eine umfassende Prüfung der Regressfähigkeit aller Unfälle durch die Regressabteilung nicht möglich. Um eine Auswahl zu treffen, wird häufig ein Meldeverfahren eingesetzt, in welchem eine manuelle Prüfung anhand nicht vollständig definierter Kriterien sowie Erfahrungswerten des Bearbeiters stattfindet. Dadurch werden bei der Auswahl einerseits viele nicht regressfähige Unfälle ausgewählt, andererseits werden potenziell regressfähige Unfälle bei fehlender Erfahrung oder Fehleinschätzungen nicht ausgewählt. Insgesamt entsteht daher durch die manuelle Prüfung ein hoher Aufwand bei den Bearbeitern bei gleichzeitig reduzierten Regresseinnahmen.
Automatisierte Identifikation von rentablen Regressfällen durch Data Science
Bei der Erfassung und Betreuung von Unfällen wird eine große Menge an strukturierten und unstrukturierten heterogenen Daten aufgenommen. Im ersten Schritt wurden Muster bezüglich des Regresserfolgs sowie der Unfallkosten aus diesen Daten extrahiert. Weiterhin konnten so relevante Treiber für regressverdächtige, teure Unfälle identifiziert werden. Auf Grundlage dessen wurden statistische Modelle zur automatischen Prognose der Regresswahrscheinlichkeit und Unfallkosten entwickelt, die anschließend durch die Diskussion mit Fachexperten geprüft und validiert wurden.
Aufwandsreduktion bei zuverlässigerer Identifikation von rentablen Regressfällen
Durch die Automatisierung der Identifikation rentabler Regressfälle wurde der Arbeitsaufwand bei der Fallbearbeitung wesentlich reduziert, womit freie Kapazitäten beispielsweise für eine intensivere Fallbetreuung erreicht werden konnten. Weiterhin ermöglicht die Automatisierung eine gezieltere Fallauswahl zur Steigerung der Regresseinnahmen. Die Erhöhung der Regresseinnahmen wurde zudem durch die Identifikation von in der Vergangenheit nicht identifizierten, jedoch rentablen Regressfällen, bestätigt.
"Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz konnten wir unser Regressmeldeverfahren teilautomatisieren. Die hohe Zeitersparnis durch die Nutzung von REGRESS KI entlastet unsere Mitarbeitende, wodurch sie sich auf ihre Kernaufgaben fokussieren können. Zusätzlich hilft REGRESS KI uns, sonst unentdeckte Regressansprüche geltend zu machen. So konnten wir allein in der Pilotphase 1,1 Mio. Euro Zusatzeinnahmen generieren. anacision hat durch die hohe Qualität der entwickelten KI-Lösungen maßgeblich zum Erfolg und Praxisnutzen unseres KI-unterstützten Regress-Geschäftsprozesses beigetragen."